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ChatGPT - da ist das Ding

9. Januar 2023

KI durchdringt bereits unser digitales Leben. Doch wir merken es nicht. Mit ChatGPT ist die Killer-Applikation da, die uns zeigt, wie weit künstliche Intelligenz schon gediehen ist. Wahrscheinlich wird der Bot eine Lawine auslösen. Auch wenn wir noch nicht wissen, was sie bewirkt, ist es höchste Zeit, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Denn eines ist bereits klar. ChatGPT wird ein paar Jobs vernichten – nicht allzu viele. Und es wird dafür sorgen, dass diejenigen deutlich im Vorteil sind, die sich mit dem Einsatz von KI beschäftigen.

Der Reihe nach

ChatGPT steht für Chat Generative Pretrained Transformer. Generative Pretrained Transformer ist ein KI-Sprachmodell, das auf großen Datenmengen trainiert wurde, um Texte zu erzeugen und Fragen zu beantworten. Es analysiert von Menschen erstellte Texte und erkennt Muster darin, die es dazu verwendet, neue Texte zu generieren, die den gleichen Stil und die gleiche Sprache haben. Was technisch dahinter steckt, ist im Artikel So funktioniert ChatGPT verständlich beschrieben.

ChatGPT wurde am 30. November der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Innerhalb von fünf Tagen hatte es mehr als eine Million Nutzer. Stand heute sind es mehr als 100 Millionen. Eine derart schnelle Verbreitung hat noch keine App zuvor erreicht.

ChatGPT ist eine Applikation des US-amerikanischen Unternehmens OpenAI LP. Die Mutter OpenAI wurde 2015 als non-profit AI Research Company mit dem Ziel gegründet, künstliche Intelligenz für der Menschheit als Ganzes nutzbar zu machen. Um die Entwicklung zu beschleunigen und die Finanzierung zu erleichtern, gründete OpenAI das Tochterunternehmen OpenAI LP. Zu den Investoren gehört unter anderem Microsoft, das bereits eine Milliarde investiert hat und eine weitere Investition in Milliardenhöhe (genaue Höhe unbekannt) angekündigt hat. Elon Musk ist übrigens nicht mehr unter den Investoren.

Die Antwortmaschine für alle Fälle

ChatGPT liefert Antworten. Das ist eine sehr allgemeine Beschreibung. Konkret heißt das: es

  • beantwortet beliebige Fragen (und gibt auch gelegentlich zu, dass es eine Frage nicht beantworten kann)
  • kürzt Texte
  • transformiert Texte in einen anderen Stil, z.B. einfache Sprache oder die Sprache einer bestimmten Person
  • generiert Zusammenfassungen
  • konvertiert Fließtexte in Punktaufzählungen oder Tabellen
  • schreibt Texte für Social Media Posts, Artikel für unterschiedliche Medien, Notizen für Präsentationen und vieles mehr
  • übersetzt Texte

 

Kontext ist King

Dass eine Sprach-KI Antworten liefert, ist noch keine Sensation. Besonders an ChatGPT ist, dass es Kontexte versteht bzw. in der Lage ist, sich in einem Kontext zu bewegen. Das heißt, dass wir nicht nur eine Antwort auf eine Frage erhalten, sondern auch nachfragen können. Wir können ChatGPT auch darauf hinweisen, dass wir mit der Antwort noch nicht zufrieden bist und mehr Details wünschen. Die Antwort kommt umgehend.

Überzeugend falsch

ChatGPT liefert viele richtige Antworten, doch es macht auch Fehler. Zum einen ist die Datenbasis nicht aktuell, es enthält nur Informationen, die bis Herbst 2021 verfügbar waren. Zum anderen kommt ChatGPT manchmal schlichtweg zu einer falschen Antwort. Da die Antworten immer nach voller Überzeugung klingen, es ein „Ich glaube, es ist so und so, bin mir aber nicht sicher.“ nicht gibt, bergen sie die Gefahr für richtig erachtet zu werden. Deshalb funktioniert ChatGPT am besten, wenn wir es nach etwas fragen, wo wir uns auskennen und nicht so zuverlässig, wenn wir uns neue Themen aneignen wollen.

Das nehmen wir mit

ChatGPT macht künstliche Intelligenz erlebbar. Textbasierte Aufgaben lassen sich auf einmal in Windeseile erledigen. Das leere Blatt, vor dem man sitzt, gibt es nicht mehr, ebenso wenig die Mühen einer Übersetzung, die nicht hölzern klingen soll. ChatGPT wird die Wissensvermittlung verändern, es wird Jobs obsolet machen. Doch die Technologie dahinter wird nicht mehr weggehen, sondern in viele andere Bereiche vordringen, die wir noch nicht auf dem Schirm haben.

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