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User Experience erklärt – der Unterschied zur Usability

21. Juli 2021

Außerhalb der Digitalbranche kennt nicht jede*r den Begriff User Experience (UX). Die erfolgreiche Entwicklung von digitalen Produkten ist ohne diese Disziplin hingegen undenkbar. Was genau steckt hinter dem Begriff und wieso ist er so wichtig für gelungene Projekte?

Die User Experience spielt bei vielen Aspekten der Produktentwicklung eine Rolle. Schon mit dem Start eines Projekts beginnt auch der UX-Prozess, der den gesamten Entwicklungszyklus begleitet. Denn zu jeder Zeit muss die Produktentwicklung auf die Nutzer ausgerichtet sein, darf sie und ihre Bedürfnisse nicht aus den Augen verlieren. Dabei stützt sich UX auf verschiedene Fähigkeiten und das Wissen interdisziplinärer Teams, die daran mitwirken. Wir haben es also mit einer interdisziplinären Disziplin zu tun.

User Experience bedient sich einer Reihe von Fachbegriffen. Der interdisziplinäre Ansatz erschwert jedoch ein eindeutiges Verständnis der Terminologie. Die Fachbegriffe werden unterschiedlich verstanden und verwendet, es kommt zu Missverständnissen. Da ist zum Beispiel der Begriff Usability, der häufig mit User Experience gleichbedeutend verwendet oder verwechselt wird. Das schafft Verwirrung in den Projekten und behindert manchmal die Produktentwicklung. Selbstredend, dass wir das vermeiden wollen. Lasst uns also die Begriffe näher betrachten.

Was also ist Usability?

Ein digitales Produkt ist – genau wie ein analoges Produkt – in erster Linie eine Lösung für ein Problem. Es wird entworfen und entwickelt, um den Nutzern zu helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Ein digitales Produkt kann eine Dienstleistung sein, etwas online bestellen zu können, es kann emotionale Bedürfnisse erfüllen wie soziale Kommunikation, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Wenn wir über Usability sprechen, sind wir an der Funktionalität eines Produkts interessiert. Ein Produkt ist benutzbar, wenn Nutzer ihre Ziele mit dem Produkt einfach und vollständig erreichen können. Laut der NN/g wird Usability durch die Betrachtung verschiedener Attribute bewertet.

  • Benutzerfreundlichkeit und Erlernbarkeit: Ist das Produkt für Erstanwender und wiederkehrende Anwender von Anfang an leicht zu verstehen und zu benutzen? Oder ist eine Lernkurve erforderlich? Wie schwierig ist es, das Produkt zu bedienen? Wie einprägsam ist das Produkt? Müssen Nutzer das Produkt nach einiger Zeit wieder neu erlernen?
  • Effizienz: Wie effizient ist das Produkt beim Erlangen von Ergebnissen? Wie schnell können Anwender ihre Ziele erreichen?
  • Fehlerbehandlung: Berücksichtigt das Produkt mögliche Fehler der Anwender? Wie werden diese Fehler behandelt? Blockieren sie die weitere Nutzung des Produkts oder können Nutzer einfach weitermachen?
  • Zufriedenheit: Wie bewerten Nutzer das Design? Ist es ansprechend?

Und wie unterscheidet sich User Experience davon?

User Experience ist der Oberbegriff für alle Konzepte und Methoden, die sich damit beschäftigen, ein Problem zu erkennen und zu analysieren, Lösungen dafür zu entwerfen und sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen und Erwartungen der Nutzer entsprechen. Ziel der UX ist es, alle Aspekte zu berücksichtigen, die für die Nutzer relevant sind, von der Funktionalität über die Usability bis hin zur Ästhetik. Es geht um alles, was zur Wahrnehmung des Produkts beiträgt. Adressiert es ein Problem, das ich habe? Komme ich zum Ziel? Spricht es mich auf eine Weise an, die ich verstehe und schätze? Lässt es sich leicht verwenden? Benutze ich es gerne? Macht es mein Leben (ein kleines bisschen) besser? Wenn die Nutzer alle diese Fragen mit ja beantworten, dann ist die User Experience gelungen.

Wenn wir nun einen Schritt zurücktreten, erkennen wir, dass Usability eine Komponente der User Experience ist. Sie ist ein wichtiger Aspekt, der die Grundlage für eine gute User Experience bildet. Denn ohne eine gelungene Usability wird das Produkt die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer nicht erfüllen können.

Das Ziel von User Experience ist es, alle Komponenten, die ein erfolgreiches Produkt ausmachen, in einem harmonischen Prozess zusammenzuführen. Damit dieser Prozess gelingt, ist es wichtig, alle seine Aspekte zu kennen und Zeit und Mühe in jeden einzelnen zu investieren. Neben der Usability ist das User Interface (UI) eine weitere Komponente der UX, die eine genauere Betrachtung verdient. Wir werden uns damit in einem weiteren Artikel beschäftigen.

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